Zoomobjektiv oder Festbrennweite?

Zoomobjektiv oder Festbrennweite? Besonders als Einsteiger sollte man sich mit dieser Frage auseinandersetzen. Festbrennweiten sind Objektive mit nur einer einzigen, fest eingestellten Brennweite – hier ist im Gegensatz zum Zoomobjektiv kein „rein- und rauszoomen“ möglich. Den Bildausschnitt kannst Du nur durch die Position der Kamera beeinflussen. Welche Auswirkungen das auf den Prozess des Fotografierens hat und welche Stärken & Schwächen beide Formen aufweisen, wird in den nächsten Absätzen detailliert betrachtet.

Festbrennweite: Ein besserer Lerneffekt und günstige Anschaffungspreise

Objektive mit nur einer fest eingestellten Brennweite? Was soll das denn für einen Vorteil haben? Es schränkt die Bildgestaltungsmöglichkeiten doch enorm ein, oder? Nicht ganz – es ergeben sich sogar ganz neue Möglichkeiten. Besonders für Anfänger lohnt es sich über die Anschaffung einer Festbrennweite nachzudenken. Denn durch die Einschränkung ist man letztendlich dazu gezwungen, sich intensiver mit dem Blickwinkel, dem Abstand und der Perspektive zu beschäftigen. Statt zu zoomen geht man eben ein Stück an das Motiv heran oder entfernt sich davon. Man eignet sich so schneller und intuitiv einen besseren fotografischen Blick an und bekommt ein Gefühl für die richtige Bildkomposition. Besonders Normalobjektive mit einer Brennweite von 50mm sind dafür gut geeignet, da sie für viele Einsatzmöglichkeiten in Frage kommen.

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Darüber hinaus gibt es im Brennweitenbereich von 50mm sehr günstige Einsteiger-Objektive für wenig Geld. Deren Qualität ist für ihre Preisklasse herausragend. Zudem sind sie mit einer maximalen Blendenöffnung von f1.8 sehr lichtstark und erzeugen ein schönes Bokeh. Ich persönlich habe mit dem Einsteiger-Modell von Canon* angefangen, in die Welt der Festbrennweiten einzutauchen und es bis heute nicht bereut. Darüber hinaus besaß ich das Canon EF 50mm f/1.4 USM*, welches in dieser Zeit mein am meisten verwendetes Objektiv im fotografischen Alltag war. In der nachfolgenden Tabelle findest Du eine Übersicht zu den wichtigsten Einsteiger-Festbrennweiten für verschiedenste Kamera-Systeme.

Canon EF 50mm f1.8Sony SEL-50F18FPanasonic H-H025ENikon AF-S NIKKOR 50 mm f1.8
 
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Canon EF 50mm f/1,8 STM Objektiv*
Mit dieser Brennweite habe ich angefangen. Günstige, technisch solide und lichtstarke Einsteiger-Festbrennweite für Canon-Spiegelreflexkameras
 
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Sony SEL-50F18F*
Solide Einsteiger-Festbrennweite für Sonys Systemkameras, insbesondere jene mit Kleinbild-Sensor (z.B. Alpha 7). Sie lässt sich aber auch prima an Kameras mit APS-C Sensor verwenden (z.B. Alpha 6000)
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Panasonic H-H025E*
Die ideale Festbrennweite für den Einstieg, wenn du im Besitz einer Kamera mit MFT-Sensor (Olympus, Panasonic) bist. Sie ist klein, leicht, optisch solide und sehr günstig!
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Nikon AF-S NIKKOR 50 mm f1.8*
Kompaktes und preisgünstiges Normalobjektiv für Nutzer einer Spiegelreflexkamera von Nikon.

Mehr Licht, bessere Auflösung und schöneres Bokeh durch Festbrennweiten

Abgesehen vom Lernaspekt und der günstigen Anschaffungspreise bringen Festbrennweiten einige technische Vorteile mit sich. Da weniger Linsen verbaut werden müssen, ist die Abbildungsqualität (bessere optische Auflösung, weniger Abbildungsfehler) bei diesen Objektiven in der Regel höher als die von Zoomobjektiven. Die großen und hochauflösenden Sensoren in aktuellen System– und Spiegelreflexkameras können durch qualitativ hochwertige Festbrennweiten erst ihr volles Potential erreichen. Weiterhin sind diese Objektive durch ihre Bauweise viel lichtstärker als Zoomobjektive. Zum Beispiel ist die oben erwähnte günstige Festbrennweite von Canon mit f1.8 sogar noch lichtstärker als deren teure Zoomobjektive der L-Klasse. Besonders im Bereich der Available Light-Fotografie sind Festbrennweiten daher sehr beliebt. Durch die weit offene Blende kann zudem eine noch geringere Schärfentiefe und ein schöneres Bokeh erreicht werden.

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Das Portrait eines Hundes, aufgenommen mit einem 50mm Normalobjektiv, Festbrennweite. Eine weit offene Blende sorgt hier für die geringe Schärfentiefe und das angenehme Bokeh. Es war zudem später Nachmittag und folglich nicht mehr viel Licht vorhanden - die Lichtstärke dank weit offener Blende kompensierte dies recht gut.
Das Portrait eines Hundes, aufgenommen mit einem 50mm Normalobjektiv, Festbrennweite. Eine weit offene Blende sorgt hier für die geringe Schärfentiefe und das angenehme Bokeh. Es war zudem später Nachmittag und folglich nicht mehr viel Licht vorhanden – die Lichtstärke dank weit offener Blende kompensierte dies recht gut.

Maximale Flexibilität dank Zoomobjektiv

Wer allerdings darauf angewiesen ist, zwischen verschiedenen Brennweiten schnell zu wechseln, bekommt mit Festbrennweiten Probleme. Überall, wo man den Abstand zum Motiv nicht selbst bestimmen kann, ist die Flexibilität enorm eingeschränkt. Zum Beispiel in der Sportfotografie bei einem Fußballspiel benötigt man viel Flexibilität was die Brennweite angeht – sich schnell bewegende, nicht kontrollierbare Motive und kein veränderbarer Abstand zum Motiv machen da den Einsatz einer Festbrennweite nur bedingt möglich. In solchen Situationen spielen variable Brennweiten ihre Vorteile voll aus. Wer sich den Luxus mehrerer Festbrennweiten leisten kann, muss zudem bedenken, dass diese auch entsprechend transportiert werden müssen. Das ist besonders auf Reisen oder bei der Naturfotografie eine Herausforderung. Vor allem auf Reisen ist es für viele Einsteiger-Fotografen besser, ein qualitativ hochwertiges Zoomobjektiv statt einiger Festbrennweiten mit sich rum zu schleppen. So hat man ein vielseitiges „Immerdrauf“-Objektiv für die Reise und spart sich damit auch das ständige Wechseln von Objektiven, was bei einer „Festbrennweiten-Sammlung“ oft nicht zu vermeiden ist.

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Günstige und dennoch solide Zoomobjektive werden meist beim Kauf einer Spiegelreflexkamera mit beigelegt. Man erhält dann ein Kit, bestehend aus dem Kamerabody und einem passenden Objektiv. Diese Objektive werden auch als Kitobjektiv bezeichnet. Für die ersten Schritte genügen diese Linsen durchaus. Stellt man bei Zeiten jedoch in Sachen optischer Qualität und Flexibilität im Brennweitenbereich etwas höhere Anforderungen, lohnt es sich, in ein besseres Zoomobjektiv zu investieren. Fünf vom Preis-Leistungsverhältnis her sehr solide Zoomobjektive für unterschiedliche Systeme habe ich Dir zur ersten Orientierung in der folgenden Liste zusammengestellt.

Tamron & SigmaCanon EF-S 55-250mmSony SEL-2470Z 24-70mm f4Olympus M.Zuiko 12-40mm F2.8 PRO

Tamron 18-200mm F3.5-6.3 Di II*
Vielseitiges Reiseobjektiv in leichter und kompakter Bauweise. Es gibt Varianten für Canon-, Nikon- und Pentax-Kameras.
Sigma 18-250mm F3,5-6,3 DC*
Ein kompaktes und sehr flexibles Zoomobjektiv mit einem Brennweitenbereich von 18-250mm. Darüber hinaus besitzt es einen Bildstabilisator und die Fähigkeit, Makroaufnahmen anzufertigen. Es gibt Varianten für Canon-, Nikon-, Sony- und Pentax-Kameras.

 
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Canon Tele-Zoomobjektiv EF-S 55-250mm*
Ein vielseitiges Tele-Zoomobjektiv, ideal für die Sport-, Natur- und Reisefotografie. Canons mitgelieferte Kitobjektive bei Einsteiger-Spiegelreflexkameras gehen meist nur bis 50mm Brennweite. Da dieses Objektiv erst ab 50mm Brennweite losgeht, ist es somit die ideale Ergänzung im Telebereich.
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Sony SEL-2470Z 24-70mm f4*
Für Sonys Kleinbild-Systemkameras (z.B. Alpha 7 Mark III) ist dieses Objektiv ein qualitativ hochwertiger und flexibler Allrounder.
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Olympus M.Zuiko 12-40mm F2.8 PRO*
Meiner Meinung nach das beste Zoomobjekiv in diesem Brennweitenbereich für das MFT-System - ich nutze es seit einiger Zeit an einer Olympus EM1 Mark2. Es ist optisch und haptisch hervorragend, wetterfest, relativ lichtstark und kompakt. Auch der Preis geht für das Gebotene in Ordnung.

Schlussendlich geht es darum den besten Weg zwischen Flexibilität und Abbildungsqualität/-eigenschaften zu finden. Die richtige Entscheidung muss ja nicht prinzipiell für oder gegen die beiden Optionen getroffen werden. Eine Kombination aus einem guten Zoomobjektiv und ein bis zwei Festbrennweiten für bestimmte Zwecke ist mit Sicherheit für die meisten am ansprechendsten.

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