Ungefähr 40 bis 60mm werden als „normaler“ Brennweitenbereich bezeichnet, ein Objektiv mit einer festen Brennweite von 50mm nennt man meist Normalobjektiv. Warum „normal“? – man sagt, dass die Abbildungseigenschaften und Verhältnisse in diesem Bereich am ehesten unserem Sehempfinden entsprechen. Es hat also nicht das Geringste mit „normiert“ oder gar „langweilig“ zu tun. Objektive in diesem Brennweitenbereich lassen sich mit relativ wenig Aufwand herstellen. Vor allem 50mm-Festbrennweiten sind daher oft sehr günstig, bieten hervorragende Abbildungseigenschaften und sind sehr lichtstark.
50mm Festbrennweite – besonders für Einsteiger empfehlenswert
Ideal ist dieser Brennweitenbereich für Anfänger – man bekommt weder zu wenig aufs Bild, noch läuft man wie beim Weitwinkelobjektiv Gefahr, sein Foto mit zu vielen Details zu überfrachten. Verwendet man eine 50mm-Festbrennweite, wird man gewissermaßen „gezwungen“, sich auf das Hauptmotiv zu konzentrieren, statt ständig hin und her zu zoomen. Man bekommt so viel schneller ein Gespür für den richtigen Bildausschnitt und die Perspektive in Abhängigkeit vom Abstand zum Motiv. Nachfolgend habe ich vier der einsteigerfreundlichsten und kostengünstigsten Festbrennweiten im Normalbrennweiten-Bereich für verschiedene Hersteller/Systeme aufgelistet. Ein persönlicher Tipp für Canon-Besitzer: das Canon EF 50mm 1:1.8 STM*. Für um die 100€ bekommt man hier ein sehr lichtstarkes Objektiv, was zudem hervorragende Abbildungseigenschaften besitzt. Ich habe mit diesem Objektiv begonnen und sehr viel damit gelernt. Aber auch für andere Systeme gibt es in etwa gleichwertige Produkte, seht selbst:
Diese und weitere (auch etwas höherpreisige) Normal-Festbrennweiten für unterschiedliche Hersteller und Systeme findest Du auch rechts in der Übersicht oder weiter unten, wenn Du mobil surfst.
Exkurs: Brennweiten, Sensorgrößen und der Crop-Faktor
Doch Achtung. Wenn du mit einer Spiegelreflexkamera fotografierst, die keinen Vollformatsensor, sondern einen kleineren, z.B. einen APS-C Sensor, besitzt, dann entsprechen 50mm Brennweite nämlich 70mm an einer solchen Kamera. An Systemkameras von Olympus/Panasonic entsprechen 50mm sogar 100mm Brennweite, da deren MFT-Sensoren (Micro Four Thirds) ca. halb so groß wie Vollformat-Sensoren sind. Man spricht hier auch vom Cropfaktor des Sensors, der den zur Verfügung stehenden Bildausschnitt des Objektivs um ca. 1/3 (APS-C) oder die Hälfte (MFT) beschneidet. Somit fühlen sich 50mm-Objektive an einer Kamera mit Crop-Sensor wie 70mm (APS-C) oder 100mm (MFT) an, was schon einem leichten Telebereich entspricht. Fast alle DSLR-Einsteigermodelle haben einen APS-C Sensor. Ich sehe dies allerdings nicht als allzu großes Problem für Einsteiger. Auch ich habe mit der Kombination 50mm + APS-C Sensor (Canon EOS 500D) angefangen zu fotografieren und mich schnell daran gewöhnt, nicht ganz so viel auf das Bild zu bekommen, wie das Objektiv eigentlich abbilden könnte.
Wer jedoch eine Micro Four Thirds Kamera besitzt, sollte lieber gleich zu einer 25mm-Festbrennweite greifen um in etwa auf den Bildausschnitt von 50mm Brennweite zu kommen. Besitzer einer Spiegelreflex– oder Systemkamera mit einem APS-C Sensor, die doch lieber effektiv mit 50mm arbeiten möchten, sollten lieber ein leichtes Weitwinkelobjektiv um die 30-35mm Brennweite kaufen – dies entspricht dann nämlich in etwa 50mm Brennweite an einer Kamera mit APS-C Sensor. Die Thematik ist anfangs nicht ganz leicht nachzuvollziehen – ein Artikel der Fotocommunity erklärt es ausführlich und anschaulich. Im Bereich der 35mm-Festbrennweiten gibt es für fast alle Systeme auch Einsteiger-Festbrennweiten mit ca. dem selben Preis-Leistungsverhältnis wie die oben aufgeführten 50mm-Normalobjektive. Ich kann auch nur empfehlen, im Fotoladen mal Objektive beider Brennweiten, 50 wie 35mm, auszuprobieren, um zu schauen, was einem vom Gefühl her mehr zusagt.
50mm Festbrennweite – gut für Portraits, bedingt geeignet in der Naturfotografie
Im Bereich um die 50mm werden besonders gerne Portraits aufgenommen. Aber auch Landschaftsaufnahmen und viele weitere Dinge lassen sich mit einer solchen Brennweite sehr gut einfangen. Nur bedingt einsetzbar ist diese Brennweite allerdings bei der Natur-, speziell bei der Tierfotografie. Besonders scheue Tiere ergreifen nun mal schnell die Flucht und mit 50mm müsste man zu nah ans Geschehen, als dass beispielsweise ein Reh noch freundlich vor einem posiert. Hier lohnt sich die Anschaffung eines Teleobjektivs ab einer Brennweite von 100mm (besser 200mm) aufwärts.
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