Sicher möchtest Du als Beginner mit Deiner Spiegelreflexkamera auch mal die ganz kleinen Dinge wie Insekten und Blüten ganz groß darstellen. Vielleicht hast Du das auch schon probiert und dabei eine bittere Enttäuschung erlebt. Denn anders als bei Kompaktkameras mit eingebauter Makrofunktion benötigst Du bei einer Spiegelreflexkamera (oder Systemkamera) erst mal ein Makroobjektiv oder zumindest eine spezielle Vorsatzlinse. Herkömmliche Objektive haben meist einen Abbildungsmaßstab um die 1:8. Vom Makrobereich spricht man in etwa ab einem Maßstab von 1:1. Diese Objektive sind genau dafür konstruiert, kleine Dinge formatfüllend abzubilden. Es gibt sie in unterschiedlichen Brennweiten, angefangen bei der Normalbrennweite von 50mm bis hin zu 200mm.
Die günstigen Alternativen zu Beginn – Vorsatzlinse und Zwischenringe
Ein teures Objektiv nur für Makroaufnahmen zu kaufen, sollten sich besonders Einsteiger gut überlegen. Denn der Kauf eines neuen Objektivs belastet meist spürbar den Geldbeutel. Wer noch nicht genau weiß, ob er die Makro-Fotografie ambitioniert betreiben möchte, kann zum einen erst mal mit einer Vorsatzlinse experimentieren. Für knapp 60€ (z.B. das Raynox DCR-250 Super Macro*) verwandelt man sein Objektiv in ein Makroobjektiv, indem man die Linse auf das Objektiv montiert. Im Vergleich mit einem waschechten Makroobjektiv können solche Linsen qualitätsmäßig nur bedingt mithalten, sind allerdings nicht sonderlich preisintensiv und somit ideal für die „Findungsphase“ und zum Üben.
Die zweite Alternative ist meine derzeit bevorzugte Wahl – mittels so genannter Zwischenringe. Hierbei handelt es sich um Konstruktionen, die zwischen Objektiv und Kamera-Objektivanschluss montiert werden. Je dicker diese Ringe sind, desto größer wird der Abbildungsmaßstab. Achte aber darauf, dass es sich um Automatik-Zwischenringe handelt. Diese sind zwar etwas preisintensiver – es können jedoch alle Funktionen wie Autofokus, Einstellen der Blende etc. weiterhin verwendet werden. Mit herkömmlichen Zwischenringen musst du manuell fokussieren bzw. die Blende einstellen. Am besten ist es auch, gleich ein Set, bestehend aus mehreren Größen, zu bestellen. Diese können dann flexibel ausgetauscht oder miteinander kombiniert werden, um unterschiedliche Vergrößerungen zu erreichen. Für meine Canon-DSLR besitze ich ein Set aus 3 Automatik-Zwischenringen* der Firma Meike für ca. 60€, welches mir an einer 50mm-Festbrennweite gute Dienste leistet. Die Ringe gibt es aber auch für andere Systeme, z.B. für Sonys Systemkameras*.
Welche Brennweite für die Makrofotografie?
Soll es etwas ambitionierter zur Sache gehen und die Flexibilität dennoch nicht vollständig eingeschränkt sein, dann empfehle ich den Kauf eines 50mm-Makroobjektivs*. Makroobjektive mit dieser Brennweite sind nämlich noch hervorragend für Portraitfotografien geeignet. Du hättest somit 2 Einsatzbereiche für ein Objektiv. Zudem ist die Verwackelungsgefahr geringer. Nachteile: Bei kleinen Motiven kann sich schon der Schatten des Objektivs als störend herausstellen. Scheues Getier wird bei diesem Motivabstand zudem meist davongelaufen oder -geflattert sein. Im Bereich der Naturfotografie sind für Tiere in freier Wildbahn daher Brennweiten ab 100mm aufwärts eher empfehlenswert – auch in der Makrofotografie. Denn mit einem 50mm-Objektiv vor einer Libelle „rumzufuchteln“ missfällt dem Tier und es ergreift meistens die Flucht. Brennweiten ab 100mm haben sich daher in der Naturfotografie von kleinen Lebewesen etabliert und es gibt diese Objektive in guter Qualität für einen soliden Preis (siehe unten).
Sehr kleiner Schärfebereich beim Makroobjektiv
Besonders zu beachten ist in der Makrofotografie der extrem kleine Schärfebereich. Man muss z.B. bei Insekten ungeheuer aufpassen, dass auf den richtigen Punkt fokussiert wurde. Denn beispielsweise kann bei einer Libelle der Kopf scharf gestellt sein, während die Flügel bereits wieder in Unschärfe verschwimmen. An dieser Stelle empfiehlt es sich meist, die Blende etwas weiter zu schließen, um „die ganze Libelle“ scharf zu bekommen. Doch bedenke dabei, dass sich dies negativ auf die Lichtstärke auswirkt und unter Umständen eine längere Verschlusszeit oder ein höherer ISO Wert nötig sind, um das Motiv ausreichend zu belichten.
Objektive für die Makrofotografie – meine Kauftipps
Grundsolide Makroobjektive gibt es um die 400€ herum von den bekannten Herstellen. Hier haben auch Drittanbieter wie Tamron und Sigma vielversprechende Modelle im Angebot. Im Makro-Bereich gibt es vor allem viele gute Festbrennweiten um die 100mm, von welchen ich hier zwei Exemplare für Canon und Nikon herausgesucht habe. Diese und weitere Objektive, auch für andere Hersteller und Systeme (Sony, Olympus etc.), findest Du auf der rechten Seite oder weiter unten, falls du mobil surfst. Das Sigma 105mm (für Canon) habe ich in meinem Besitz und bin damit sehr zufrieden!
- Dieses lichtstarke Tele-Makro-Objektiv ermöglicht einen Abbildungsmaßstab von 1:1
- Einfache Freihandfotografie
- Exzellente Korrektur aller Abbildungsfehler und der Verzeichnung
- Der Hyper Sonic Motor (HSM) sorgt für eine schnelle und nahezu geräuschlose Fokussierung
- Für Reisen, Makrofotografie, Natur / Landschaft, Tiere, Menschen / Portrait
- Herausragende optische Leistung, optimiert für spektakuläre Hintergrundunschärfe (Bokeh).
- Der neue VC-Bildstabilisator ist für den Makrobereich optimiert und sorgt für eine verbesserte Stabilisierung.
- Die abgedichtete Objektivkonstruktion schützt vor dem Eindringen von Feuchtigkeit und Staub.
- Di: Für digitale APS-C- und Vollformat-Spiegelreflexkameras.
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