Im November 2017 zog es mich zusammen mit meiner Freundin für 10 Tage in den Süden – auf Gran Canaria um genau zu sein. Während der Erkundung dieser großartigen Insel war natürlich die Kamera-Ausrüstung so gut wie immer griffbereit. Letztendlich hatte ich etwas über 600 Bilder an Impressionen von der mediterranen Insel auf der Festplatte, wovon ca. 100 in die engere Auswahl zur Veröffentlichung kamen. Vier dieser 100 Bilder möchte ich nun auch hier im Blog zeigen und kurz erklären, wie genau diese entstanden sind.
Aussicht vom Roque Nublo – Blick auf den Roque Bentayga
Gran Canaria ist mehr als nur „Sandstrandmassentourismus“ in Las Palmas. Wer neben dem Strandurlaub auch beeindruckende Berglandschaften erkunden möchte, der ist hier genau richtig. Unsere Wanderung führte zu einem spektakulären Aussichtspunkt auf dem Roque Nublo, wo man einen guten Blick auf den Roque Bentayga hat. Genau letzteren zeigt das erste Bild. Trotz Tageslicht gefiel mir die visuelle Stimmung dort oben sehr. Kräftiges Sonnenlicht hob den Dunst hervor, der die hinteren Bergketten diffus erscheinen lässt. Dadurch kommt die Silhouette des Roque Bentayga im Vordergrund sehr schön zur Geltung. Zudem wurde der blaue Himmel von einigen interessanten Wolkenformationen durchbrochen – deren Kontrast habe ich nachträglich bei der Bildbearbeitung in Lightroom* verstärkt. Aufgenommen wurde das Bild mit meinem nicht perfekten aber bewährten Canon EF 17-40mm L* (Weitwinkel-Objektiv) bei einer Brennweite von 40mm. Angeschlossen war es an meiner Spiegelreflexkamera, der Canon EOS 5D Mark 2*.
Cat Content im Bergdorf Guayadeque
Auf dem Programm stand auch ein Besuch des Bergdorfs Guayadeque. Deren Bewohner hausen in „Höhlen-Wohnungen“, die buchstäblich in den Felsen geschlagen wurden. Auf den malerischen Wegen liefen uns auch immer wieder die tierischen Ortsansässigen über den Weg – meist zutraulich und anscheinend an Kameras gewöhnt. Als sich ein Exemplar vor mir am Wegesrand niederließ nutzte ich die Gelegenheit. Ich hatte auch lichttechnisch Glück: Die Sonne versteckte sich hinter einem leichten Wolkenschleier, der aber immer noch genug Licht durchließ, um den Stubentiger in verträumt diffusem Licht in Szene zu setzen. Auch hier – wie bei allen anderen Bildern – hatte ich die Canon EOS 5D Mark II mit dabei. Als Objektiv kam jedoch das 35mm Art von Sigma* (eine Festbrennweite) zum Einsatz. Damit konnte ich dank der offenen Blende von f2 auch bei 35mm Brennweite eine schöne Freistellung/Bokeh erreichen. 35mm sind für mich auch generell eine geeignete Brennweite für die Reisefotografie: Man bekommt viel, aber nicht zu viel aufs Bild und kann in entscheidenden Situationen dennoch nah heran, um Details in Szene zu setzen (siehe letztes Bild).
Langzeitbelichtung an der Küste von El Agujero
Es wurde nicht nur gewandert – auch Ausflüge zum Strand (meist im Anschluss an eine Wanderung) standen auf der Agenda. Doch waren es vor allem die eher versteckten und lokalen Strände in kleineren Küstendörfern, die einen besonderen Reiz auf mich ausübten – ganz nach dem Motto „Like a local“. El Agujero war so ein kleines Dorf und dort gab es an der Küste auch eine Art Schwimmbad (Piscinas Naturales Del Agujero). Das Schwimmbad lag sozusagen direkt im Meer und erinnerte an die Natural Pools, die ich schon aus Malta kennen- und lieben gerlernt hatte. Man badet im Meer, ist jedoch durch die Mauern etwas abgeschirmt vom Wellengang. Als sich die Sonne langsam verabschiedete bereitete ich meine Kamera (EOS 5D2* + 17-40mm L*) vor und montierte sie auf meinem Reisestativ (Rollei Compact Traveler No.1*). Ich mag Langzeitbelichtungen von Wasserbewegungen und das Schwimmbad war das ideale Motiv dafür. Fehlte bloß noch das passende Licht, was ich nach einiger Wartezeit durch die untergehende Sonne erhielt, die das Motiv sanft und warm von der linken Seite anstrahlte. Durch eine Belichtungszeit von 30 Sekunden ließ ich Wasser- & Wolkenbewegungen verschwimmen und verstärkte so den idyllischen Eindruck.
Kleinvieh im Botanischen Garten
Mit dem Wetter hatten wir den ganzen Urlaub über Glück. Wenn es regnete, dann nur ein paar Tropfen. Jedoch kam es vor, dass sich ein dicker Wolkenschleier über den Himmel legte – so auch bei dem Besuch im Botanischen Garten von Gran Canaria (Jardín Botánico Canario Viera y Clavijo). Entsprechend trostlos und grau wirkte der Garten trotz vielfältiger Pflanzenarten und schön angelegter Wege. In solchen Fällen versuche ich weniger das „Gesamtbild“ fotografisch in Szene zu setzen. Ich konzentriere mich dann lieber auf die „kleinen Dinge“ und hatte in dem Bereich auch jede Menge geeignete Motive zur Verfügung: Blüten, Gräser, Kakteen, Blätter und dergleichen. Aber auch einige Insekten tummelten sich auf den Pflanzen. Leider hatte ich mein Makro-Objektiv (war mir zu schwer & groß für die Reise) nicht dabei und so musste ich etwas improvisieren. Ich zweckentfremdete kurzerhand meine 35mm-Festbrennweite (Sigma 35mm f1.4 Art*) für Nah- bzw. Detailaufnahmen. Das funktionierte mal mehr und mal weniger gut. Im Fall der Biene (siehe Foto unten), die sich auf einer Blüte niederließ, wurde manuell fokussiert. Den richtigen Fokus setzte ich durch Veränderung des Abstandes zwischen Kamera und Motiv. Die dichte Wolkendecke hat bei solchen Motiven den Vorteil, dass sie wie ein riesiger Diffusor wirkt und dadurch sehr weiches und „schattenloses“ Licht entsteht. In diesem Fall war es genau das richtige Licht, um die Verletzlichkeit des Tieres zu betonen – harte Schatten durch direktes Sonnenlicht hätten hier eine ganz andere Wirkung erzielt.
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Nick Freund ,
Vielen Dank für diese tollen Fotoaufnahmen 🙂 Am besten gefällt mir das „Natural Pool“ in El Agujero“ Foto, es sieht aus wie ein Poster das man sich an die Wand hängen kann. Am besten gleich als Fototapete! Viele Grüße, Nick Freund