Im April zog es mich mit meiner Freundin seit langer Zeit mal wieder für ein Wochenende in die wuselige Hauptstadt. Neben den typischen Touristen-Hotspots gingen wir auch auf eine Entdeckungsreise in etwas andere Gegenden. Neben dem Teufelsberg erkundeten wir auch ein verlassenes Schwimmbad, das „Blub Badeparadies“, wo ich als Freund von verlassenen Orten fotografisch voll auf meine Kosten kam. Im Folgenden findest du einige Bilder von meinem Berlin-Trip, wie diese entstanden sind und welche praktischen Tipps für Deine Fotografie Du daraus mitnehmen kannst. Viel Spaß damit!
Erfrischung an der Spree – harmonische Bildgestaltung mit Gegenlicht
Nach einem sehr langen Spaziergang durch die Innenstadt, vorbei an den obligatorischen Hotspots, ließen wir uns am Reichstagufer an der Spree nieder. Die Sonne stand nicht mehr ganz so hoch am Himmel und warf daher ein recht angenehmes Licht. Zudem bezog sie gerade Position über der Kuppel des Reichstages. Ich nutzte unsere Erfrischungsgetränke im Glanz des Gegenlichts als würdiges Motiv im Vordergrund. Zudem wirkt das Geländer rechts als verbindendes Element, das den Betrachter „in das Bild hineinzieht“ und so auf die Kuppel und die Sonne im Hintergrund lenkt. Statt nur die Getränke frontal abzulichten, habe ich den Hintergrund sinnvoll mit in die Komposition integriert. Auch wenn Gegenlichtsituationen meist schwierig zu bewältigen und nicht immer ideal sind – hier wird das Bild durch das Gegenlicht erst so richtig interessant und harmonisch.
Der Reiz des Verborgenen – Langzeitbelichtung im Badeparadies „Blub“
Was für das letzte Bild gilt, kann ebenfalls auf das nächste angewendet werden – das Gegenlicht sorgt auch hier für eine reizvolle Lichtstimmung. Bewaffnet mit Stativ und Fernauslöser zog es uns – fernab der Touristen-Hotspots – in den Bezirk Neukölln in ein längst geschlossenes Freizeitbad. Das Berliner Luft- und Badeparadies (kurz Blub) ist längst dem Verfall und Vandalismus preisgegeben – entsprechend düster und marode sind auch die fotografischen Impressionen, die ich aus dem ehemaligen Schwimmbad mitgebracht habe.
Das Bild entstand durch sorgfältige Auswahl des Bildausschnittes – ehe dieser zufriedenstellend war, wurde das Stativ ein paar Mal hin- und her bewegt. Da vergehen schon mal einige Minuten. Durch die Arbeit mit dem Stativ (ich nutzte dort ein Cullmann Nanomax*) konnte jedoch eine entsprechend lange Belichtungszeit ohne Verwacklungen trotz geringem ISO-Wertes und weit geschlossener Blende (= hohe Schärfentiefe) erreicht werden.
Das Brandenburger Tor – interessantes Ergebnis trotz nicht idealer Bedingungen
Hauptgrund meines Berlin-Besuchs war es, eine schöne Zeit zu erleben und nicht ausschließlich das Fotografieren an sich. Es war eher ein „Touristen-Trip“ (zumindest am 1. Tag), weswegen ich nicht zur idealsten Zeit am Brandenburger Tor vor Ort war (hartes Tageslicht und vor allem zu viele Leute etc.) – die Kamera war aber selbstverständlich mit dabei und so habe ich mich dazu entschlossen, das „Gewusel“ in meine Bildkomposition mit einzubeziehen. Ich wählte also eine Position die mir gefiel, wartete dann auf die richtige Situation und als die Radfahrerin ins Bild kam, drückte ich den Auslöser. Das Ergebnis ist zugegebenermaßen nicht preisverdächtig – aber ich empfinde es als spannender als die 0815-Ansicht des Brandenburger Tors (frontal von vorn ohne weitere Elemente im Bild), da es sich von der Masse etwas abhebt. Ohne die Fahrradfahrerin wäre das Foto sehr unspektakulär.
Versuche also auch beim Touristen-Trip und dem Fotografieren von extrem bekannten Motiven „um die Ecke“ zu denken. Gibt es Blickwinkel, aus denen das Motiv noch nicht fotografiert wurde? Welche weiteren interessanten Elemente (Vordergrund, Hintergrund) könnte ich in meine Komposition einbeziehen? Durch diese Überlegungen ist die Chance größer, auch sehr bekannte Motive wie das Brandenburger Tor so abzulichten, wie man es noch nicht oder bisher sehr selten gesehen hat.
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