Egal ob Landhaus, Industriegelände, Plattenbau, historisches Schloss, Villa oder Wolkenkratzer – unsere architektonische Umgebung bietet eine reiche Auswahl unterschiedlichster Motive – sowohl von innen als auch von außen fotografiert. Dazu können neben ganzen Räumen oder Gebäuden natürlich auch Treppen, Türen, Ornamente und andere Details von Gebäuden gezählt werden, Straßen, Türme und Brücken ebenfalls. Obwohl wirklich professionelle Architekturfotografie sehr aufwendig und teuer ist, kann man als Einsteiger mit ein paar Tricks und Kniffen schon recht brauchbare Ergebnisse erzielen… auch wenn man damit noch nicht in der Profiliga mitspielen kann.
Kurze Brennweiten in der Architekturfotografie
Wichtige Grundvoraussetzung für die Architekturfotografie ist bei den allermeisten Motiven eine kurze Brennweite (Weitwinkelbereich zwischen 10 und 35mm). Denn meistens möchtest Du das ganze oder zumindest sehr viel von dem Gebäude oder dem Innenraum abbilden und hast zudem nicht viel Platz, um ausreichend Abstand zum Motiv mit längeren Brennweiten zu bekommen. Wer seine Spiegelreflex– oder Systemkamera gleich mit einem passenden Kitobjektiv zusammen gekauft hat, kann in der Regel damit die ersten Gehversuche wagen. Dafür reicht es zu Beginn vollkommen aus. Auch andere Kameramodelle (Bride- und Kompaktkameras) fangen bei ausreichend kurzen Brennweiten an. Wer es sich leisten kann und weiß, dass er in diesem Genre ambitionierte Ziele verfolgt, der besorgt sich jedoch zeitnah ein entsprechendes Weitwinkelobjektiv, dessen Brennweitenbereich und Abbildungsleistungen neben Architekturfotografie auch für Landschaftsfotografie geeignet ist. Günstige Modelle sind z.B. das Sigma 10-20 mm* und das Tamron 10-24mm*.
Viele Details dank hoher Schärfentiefe und niedrigem ISO Wert
Darüber hinaus möchtest Du das Objekt meist mit einer möglichst hohen Schärfe bzw. großen Schärfentiefe abbilden. Arbeite also bevorzugt im Blendenvorwahl-Modus A/Av und verwende die Werte, die das Motiv über einen weiten Bereich scharf Abbilden (je nach Brennweite meist ab f8 und höher). Um viele Details und Schärfe im Bild zu erhalten muss auch der ISO-Wert möglichst weit unten gehalten werden. Ein niedriger ISO-Wert und weit geschlossene Blende führen somit zwangsweise zu einer längeren Belichtungszeit (siehe auch im Kapitel „Technische Grundlagen“ für weitere Details).
Architekturfotografie – Das Licht malt das Bild
Wetter- und Lichtverhältnisse haben den größten Einfluss auf Ihr Motiv, sowohl in der Natur- als auch in der Architekturfotografie. Starkes Sonnenlicht führt beispielsweise zu hohen Kontrasten, aber auch zu leuchtenden Farben, diffuses Morgenlicht lässt Gebäude sanfter und matter wirken. Bei der Lichtgestaltung von Innenräumen solltest Du dich für natürliches Licht vom Fenster oder für Kunstlicht (von Glühlampen im Raum) entscheiden – beides in einem Motiv führt zu unterschiedlichen Farbtemperaturen im Bild und sieht selten schön aus.
Weiterführende Buchempfehlung zum Thema Architekturfotografie
Ein fundierter und umfassender Einstieg in die Welt der Architekturfotografie ist das Buch von Adrian Schulz. Es gibt sowohl Auskunft über die notwendige Ausrüstung (Objektive, Stative etc.) als auch über gestalterische Aspekte wie Bildkomposition, Kameraeinstellungen oder Licht. Ein Kapitel widmet sich zudem intensiv der digitalen Nachbearbeitung, in welchem Schritt für Schritt wichtige Bearbeitungen am Computer erklärt werden.
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Lobenswerte Seite ! Komplexes für jedermann verständlich dargestellt.
Danke.