Unter Portraitfotografie versteht man allgemeinhin Fotos, in denen Menschen im Mittelpunkt stehen, egal, ob nur das Gesicht oder der ganze Körper abgebildet ist. Die gestalterischen Möglichkeiten der Portraitfotografie sind grenzenlos und man kann ganze Bücher und DVD-Kurse damit füllen. Wir wollen dabei helfen mit ein paar Tipps einen kleinen Einstieg in diese Disziplin zu finden.
Prädestiniert für die Portraifotografie – Festbrennweiten ab 50mm
Die Brennweite sollte in den meisten Fällen zwischen 50-100mm liegen. Dies ist die ideale Brennweite, um den Fokus auf das Hauptmotiv, den Menschen, zu legen. Es empfiehlt sich außerdem, als Objektiv eine Festbrennweite zu verwenden. Dessen Blende kann weit geöffnet werden, ist somit besonders lichtstark und man kann eine geringe Schärfentiefe (und somit ein schönes Bokeh) als Stilmittel einsetzen, auch wenn letzteres mit einiger Vorsicht zu genießen ist (später mehr dazu).
Gute Festbrennweiten für den Einstieg gibt es bereits sehr günstig zu kaufen. Nikon hat z.B. das AF Nikkor 50mm 1:1,8D im Angebot, während für Canon-Spiegelreflexkameras das Canon EF 50mm 1:1.8 STM der beste Einstieg in die Welt der Festbrennweiten ist – mit dieser Brennweite habe ich auch angefangen:
Sony hat für seine Systemkamera-Modelle mit APS-C Sensor (z.B. Alpha 6000*) das SEL50F18B als Einsteiger-Festbrennweite im Angebot:
Mit Licht gestalten in der Portraitfotografie
Schätze die Lichtsituation richtig ein und/oder nehme gezielt Einfluss darauf. Wie Du ein Motiv beleuchtest hat einen gehörigen Einfluss auf die Darstellung. Gut geeignet ist zum Beispiel diffuses Licht, was geschmeidige, weiche Schatten wirft und somit Deinem Motiv schmeichelt. Aber auch hartes, direktes Licht kann seinen Reiz ausüben! Experimentiere mit Lichtrichtung, Farbe, Intensität und Härte. Wenn das Umgebungslicht nicht ausreicht und ein Blitz notwendig ist, so versuche doch mal, indirekt zu blitzen, indem Du den Blitz auf die (weiße) Decke oder Wand richtest. Die Wand fungiert nun als riesiger Reflektor bzw. Diffusor, der das Licht streut und für eine „weiche Lichtstimmung“ sorgt. Das geht jedoch nicht mit dem internen Blitz der Kamera, sondern nur mit einem Systemblitz bzw. Aufsteckblitz*. Ein Blitz-Diffusor* kann ebenfalls hilfreich sein.
Die Schärfe – ein wichtiger Faktor in der Portraitfotografie
Scharf stellen solltest Du immer auf die Augen, denn sie sind neben den Lippen der wohl wichtigste Punkt. Das Arbeiten mit einer geringen Tiefenschärfe bzw. weit geöffneter Blende ist in der Portraitfotografie in vielen Situationen wünschenswert. Aber übertreibe es anfangs nicht. Denn wenn Du an einer Festbrennweite die Blende so weit wie es geht öffnest, läufst Du Gefahr, dass die Augen zwar scharf abgebildet sind, jedoch Nase und Ohren bereits wieder im Unschärfebereich verschwinden. Natürlich kann das in manchen Situationen seinen Reiz haben, aber meist ist es nicht wünschenswert. Des weiteren nimmt die optische Auflösung und somit auch die Qualität der Bilder immer weiter ab, je weiter die Blende geöffnet ist. Ein Beispielfoto dazu findest Du unter Qualitätskriterien. Weniger optische Auflösung kann zwar den Konturen der Haut des Motivs schmeicheln, ZU wenig davon lässt aber die notwenige Schärfe im Bild fehlen. Experimentiere mit unterschiedlichen Blendenöffnungen und vergleiche die Fotos an einem Monitor, um ein Gefühl dafür zu bekommen.
Last but not least
Sei kreativ! Ein gutes Portrait ist kein Passfoto. Die Portraitfotografie ist sehr vielschichtig! Frontal von vorn vor weißem Hintergrund wie im oberen Beispielbild wird schnell langweilig. Experimentiere mit Bildausschnitten, Bildformaten, Hintergründen, Locations, unterschiedlichen Lichtsituationen, den Posen und der Kleidung Deines Models, mit Requisiten und vielem mehr! Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!
Buchempfehlungen zum Thema Portraitfotografie
Dass der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind, vermitteln einem auch die Ihnalte weiterer Bücher zu diesem Thema. Und wer sich ernsthaft und intensiver mit dem Thema Portraitfotografie beschäftigen möchte, wird mit diesen Einstiegs-Artikel wohl kaum zufrieden sein. Wenn Du tiefer in die Materie einsteigen willst, lohnt es sich, in entsprechend fundierte Bücher zu investieren. Viele Fotolehrbücher beschäftigen sich ausschließlich mit dem Thema Portraitfotografie. Ich habe hier eine Auswahl aus drei sehr guten zusammengestellt.
ich in der Porträtfotografie Licht und Technik ein? Was sollte ich beim Posing der Models beachten? Wie erhalte ich emotionale Bilder in einem zeitgemäßen Look? Für diesen Ratgeber hat Nina ihre besten Einsteiger-Tipps gebündelt gepaart mit vielen faszinierenden Bildbeispielen zum Nachfotografieren: So geht Porträtfotografie heute.
Das ganze wird auf 130 A4 Seiten im E-Book anhand von leicht verständlichen Beschreibungen, Beispielfotos und Lichtskizzen vermittelt. Inhalte sind neben einer korrekten Lichtführung bzw. Lichtverständnis u.a. auch, wie man das Model ungestellt posen lässt, wirkungsvolle Bildgestaltungen benutzt, auf neue Bildideen und Motive kommt und hier schrittweise sofort anwendbare Tipps gibt. Diese sind auch noch einmal als Bonus in einer Checkliste pro Kapitel aufgeführt. Sie kann ausgedruckt und direkt mit zum Shooting genommen werden.
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